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Wärmeschutznachweis für ein Blockhaus

1. Einführung

Die Thematik eines energieeffizienten Bauen / Wohnen nimmt stetig an Bedeutung zu. Zum einen ist es der ureigenste Wunsch der Bauherrn in einem ökologischen Haus mit geringem Energiebedarf zu leben. Zum anderen sind politischer Wille (ENEV) und rein finanzielle Gesichtspunkte der Bauherrn ein starker Motivator. Geringe Energiekosten entlasten das Haushaltsbudget und günstige Konditionen in der Darlehensfinanzierung beim Neubau senken die Kosten der Finanzierung langfristig.

Nachfolgend wollen wir Ihnen gern an einigen Beispielen darlegen, wie Energieeffizienz und Wärmeschutz sich mit dem Bau eines Naturstammhauses / Blockhauses optimal verbinden. 

2. Energieeffizientes Bauen & Naturstammhaus – Passt das zusammen?

Diese Frage lässt sich mit einem „Ja“ beantworten. In jedem Fall ist die Wahl des Baustoffes Holz eine wichtige Grundsatzentscheidung.  Zunächst entzieht Holz während seiner Wachstumsphase der Atmosphäre mehr CO2 als es im Rahmen seiner Weiterverarbeitung im Hausbau je wieder freisetzt. Ein Naturstammhaus bindet entsprechend durch den hohen Holzanteil eine große Menge CO2. Bei einem durchschnittlichen Wohnhaus in Naturstammbauweise, d.h. mit circa 170 qm Wohnfläche, vollständig mit Fichte gebaut, kann man davon ausgehen, dass rund 37 Tonnen CO2 gebunden sind.

Darüber hinaus überzeugt der Baustoff Holz natürlich mit seiner Nachhaltigkeit, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Holz verfügt über hervorragende Wärmedämmeigenschaften und schafft eine gesunde Raumatmosphäre sowie eine optimale Luftfeuchtigkeit. Der Einsatz chemisch gebundener Werk- und Dämmstoffe entfällt bei der Entscheidung für ein Naturstammhaus ebenso.

Hitzeschutz & Temperaturverlauf

Nachfolgende Darstellungen verdeutlichen den Hitzeschutz im Verlauf eines heißen Sommertages einer Naturstammhaus – Blockwand mit einer Stärke von 45 cm (Holzart Douglasie).

Quelle: U-Wert.net
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Quelle: U-Wert.net
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Die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffes Holz und die damit verbundene hohe Wärmedämmeigenschaft lassen sich an den beiden Abbildungen sehr deutlich erkennen. Trotz einer zwischen 15 und 34 Grad Celsius schwankenden Oberflächentemperatur auf der Außenseite der Blockwand wird eine konstante Innenraumtemperatur von 25 Grad Celsius gehalten.

Auch die nachfolgende Grafik verdeutlicht nochmals den Temperaturverlauf an einer Naturstamm – Blockwand Douglasie mit 45 cm Durchmesser bei einer angenommenen Außentemperatur von -10 Grad Celsius (80% rel. Luftfeuchtigkeit) und einer Innentemperatur von 20 Grad Celsius (50% rel. Luftfeuchtigkeit) und verdeutlicht auf diese Weise die guten Wärmedämmeigenschaften des Baustoffes Holz.

Quelle: U-Wert.net
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ENEV & Primärenergiebedarf (QP)

Die Energieeinsparverordnung (ENEV) beinhaltet bautechnische Standardanforderungen zum effizienten Betriebsenergiebedarf eines Gebäudes. Sie führt insofern die Heizungsanlagenverordnung als auch die Wärmeschutzverordnung zusammen. Vereinfacht ausgedrückt wird sowohl die (Heizungs-)Anlagentechnik eines Gebäudes als auch der bauliche Wärmeschutz  bei der Ermittlung der Energiebilanz eines Gebäudes einbezogen. Der Primärenergiebedarf eines Jahres für Neubauten im Vergleich zu einem Referenzgebäude gleicher Geometrie, Abmessung und vorgegebenen technischen Eigenschaften gilt als Hauptanforderungsgröße der ENEV.

Ein Naturstamm – Blockhaus erfüllt aufgrund der guten Wärmedämmeigenschaften des Holzes als solchem und den modernen Heizungsanlagen, gleich welcher Bauart, immer die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (ENEV). Beim Einsatz der Post+Beam Bauweise (Pfosten&Riegel) können für die Gebäudehülle sogar die Anforderungen an ein KfW – Effizienzhaus 70 erreicht werden. 

Thermographie / Wärmebildaufnahmen

An den nachfolgenden thermographischen Abbildungen lässt sich die gute Wärmedämmeigenschaft des Holzes am Beispiel einer Blockwand sehr deutlich erkennen. Bei einer Außentemperatur von circa 0 Grad Celsius und einer Innentemperatur von circa 19 Grad Celsius beträgt der Temperaturunterschied der äußeren Oberflächentemperatur einer im Mittel 30 cm starken Naturstammblockwand, unter Voraussetzung einer fachgerechneten Montage der Stämme, weniger als 4 Kelvin und entspricht damit den Anforderungen heutiger energieeffizienter Bauweisen. 

Baustoffbedingt ist beim Blockhausbau, ob in Naturstammbauweise oder industriell gefertigt, der Fugen- und Anschlussanteil am Bauwerk sehr hoch. Deshalb ist eine besondere Sorgfalt bei der Herstellung eines Blockhauses wichtig. Nur dann können anschlussbedingte Fugen, wie zum Beispiel an Fenstern oder in der Blockwand selbst, wärmebrückenfrei beziehungsweise -arm hergestellt werden.

 

Abb. Thermographische Nahaufnahme einer Blockwand mit dem spezifischen Fokus auf den Längskanal
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Abb.: Thermographische Aufnahme einer Blockwand aus 6 Meter Entfernung. Die deutlich rot dargestellten Bereiche an den Fenstern sind reflexionsbedingt und vernachlässigbar
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Abb.: Thermographische Aufnahme einer Blockwand aus 10 Meter Entfernung
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Abb.: Thermographische Aufnahme einer Blockwand – Verkämmung
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Wärmeschutz und Post & Beam - Blockhausbau - Bauweise


Auch im Post & Beam Blockhausbau (Pfosten & Riegel), in welchem eine Kombination verschiedener Baustoffe, wie beispielsweise Holz und Lehm möglich ist, zeigen thermographische Aufnahmen, das bei fachgerechter Ausführung kaum Wärmeverluste, insbesondere auch nicht an den Übergängen der verwendeten Werkstoffe vorliegen.

Abb. Thermographische Aufnahme eines Post & Beam Blockhauses. Im Fokus sind speziell die Anschlüsse zwischen Säule & Blockwand, Säule & Lehmwand sowie Blockwand & Lehmwand
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Abb. Thermographische Aufnahme eines Post & Beam Blockhauses
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